Alles über Coaching: Kosten, Krankenkassen und steuerliche Absetzbarkeit
Coaching ist eine beliebte Methode zur persönlichen Entwicklung und beruflichen Weiterbildung, aber Fragen zu Kosten und Finanzierung tauchen oft auf. Hier sind detaillierte Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Wird Coaching von Krankenkassen übernommen (Schweiz / Deutschland)?
In der Regel übernehmen Krankenkassen in der Schweiz und Deutschland keine Kosten für Coaching. Dies liegt daran, dass Coaching nicht als medizinisch notwendige Leistung betrachtet wird, sondern eher als eine Form der persönlichen Entwicklung.
Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie zum Beispiel die KPT, die unter bestimmten Bedingungen einen kleinen Beitrag zu den Coaching-Kosten leisten kann.
Was ist der Unterschied zwischen Coaching und Psychotherapie?
Der Hauptunterschied zwischen Coaching und Psychotherapie liegt in den Zielen und Ansätzen. Während Psychotherapie auf die Behandlung von psychischen Problemen und die Verarbeitung von emotionalen Schwierigkeiten abzielt, konzentriert sich Coaching auf die Verbesserung von Fähigkeiten, das Erreichen von Zielen und die Entwicklung persönlicher Stärken.
Haben Coaches eine offizielle Ausbildung?
Coaches können verschiedene Ausbildungen haben, darunter zertifizierte Coach-Ausbildungen, psychologische oder soziale Studiengänge sowie Erfahrung in bestimmten Fachgebieten. Es gibt jedoch keine einheitliche, offizielle Regulierung des Berufs.
Gibt es Fachverbände im Bereich Coaching (Schweiz)?
Ja, es gibt verschiedene Fachverbände und Organisationen im Bereich Coaching, die Standards setzen, Weiterbildungen anbieten und ethische Richtlinien festlegen. Diese Verbände können eine gute Anlaufstelle sein, um qualifizierte Coaches zu finden.
- VPT (Verband Persönlichkeitstrainer): Der Verband Persönlichkeitstrainer ist eine Organisation, die Persönlichkeitstrainer und Coaches vertritt. Sie bietet Unterstützung und Weiterbildungsmöglichkeiten für Coaches in der Schweiz.
- ICF Schweiz (International Coach Federation Schweiz): Die International Coach Federation (ICF) ist eine weltweit anerkannte Organisation für Coaches. Die ICF Schweiz vertritt die Interessen von Coaches in der Schweiz und fördert die professionelle Entwicklung des Coachings.
- EMCC Schweiz (European Mentoring & Coaching Council Schweiz): Das European Mentoring & Coaching Council (EMCC) ist eine internationale Organisation, die sich für die Förderung von Mentoring und Coaching einsetzt. Die EMCC Schweiz ist der Schweizer Ableger und bietet Unterstützung und Zertifizierungsmöglichkeiten für Coaches.
- Bund Schweizerischer Unternehmens- und Organisationspsychologinnen und -psychologen (BSO): Der BSO ist ein Verband für Psychologinnen und Psychologen mit Schwerpunkt auf Unternehmens- und Organisationspsychologie. Sie bieten auch Unterstützung und Weiterbildungsmöglichkeiten für Coaches an.
Auch in Deutschland existieren natürlich zahlreiche Coaching-Verbände.
Gilt Coaching als Weiterbildung?
Coaching wird oft als eine Form der beruflichen Weiterbildung betrachtet. Es trägt zur Verbesserung von Fähigkeiten, der persönlichen Entwicklung und der Karriereentwicklung bei.
Ist Coaching von den Steuern absetzbar?
Ja* und Nein**. In vielen Fällen können die Kosten für Coaching als berufliche Fortbildungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Dies gilt sowohl für Selbstständige als auch für Angestellte, die ihr berufliches Know-how erweitern möchten. In der Schweiz sind es bis CHF 12'000.-. In Deutschland ist die Vorgehensweise diesbezüglich anders.
Steuerliche Behandlung der berufsorientierten Aus- und Weiterbildungskosten (siehe Kreisschreiben 42 des ESTV)
*4.4 Berufsorientierte Aus- und Weiterbildung beinhaltet, durch organisiertes Lernen bestehende berufliche Qualifikationen zu erneuern, zu vertiefen und zu erweitern oder neue berufliche Qualifikationen zu erwerben, um damit die berufliche Flexibilität zu unterstützen. Dabei ist es unerheblich, ob die berufsorientierte Aus- und Weiterbildung zu einer selbstständigen oder unselbstständigen Erwerbstätigkeit führt. Es spielt auch keine Rolle, ob die berufsorientierte Aus- oder Weiterbildung im direkten Zusammenhang mit der Erzielung des gegenwärtigen Erwerbseinkommens steht. Jedoch verlangt das Kriterium der Berufsorientierung eine gewisse Qualität der Wissensvermittlung und der methodischen Vorgehensweise, um als berufsorientiert im Sinne der direkten Bundessteuer zu gelten.
Um die anfallenden Kosten als berufsorientierte Aus- und Weiterbildungskosten steuerlich in Abzug bringen zu können, ist es nicht erforderlich, den Abschluss des entsprechenden Bildungslehrganges auch tatsächlich zu erwerben. Sind die Voraussetzungen der Berufsorientierung erfüllt, genügt es, dass der steuerpflichtigen Person Kosten anfallen.
Als berufsorientierte Aus- und Weiterbildungen gelten dabei insbesondere Kurse, Seminare, Kongresse und andere Veranstaltungen wissenschaftlicher oder bildender Art, die entweder einen direkten Bezug zur aktuellen Berufsausübung haben oder im Hinblick auf eine beabsichtigte zukünftige Berufsausübung besucht werden.
**4.5 Keine berufsorientierte Aus- und Weiterbildung
Damit eine Aus- und Weiterbildung einen berufsorientierten Charakter hat, muss ihr in erster Linie verfolgtes Ziel die Vermittlung von beruflichem Wissen im Sinne von Ziffer 4.4 hiervor sein. Berufsorientierte Aus- und Weiterbildungen sind deshalb von denjenigen Bildungsveranstaltungen abzugrenzen, deren primäres Ziel nicht die berufliche Wissensvermittlung ist.
4.5.1 Beratungsleistungen, Berufs-, Studien- und Karriereberatung, Coaching, Training.
Im Gegensatz zur berufsorientierten Aus- und Weiterbildung erschöpft sich die Beratungsleistung nicht in der Vermittlung von Wissen. Vielmehr liegt das in erster Linie verfolgte Ziel in der Lösung eines konkreten Problems. Oft beinhaltet eine Beratungsleistung sowohl Elemente der Schulung als auch Elemente der Beratung. Die Beurteilung, ob eine solche Dienstleistung als Bildungsleistung oder als Beratung zu qualifizieren ist, wird aufgrund des abgeschlossenen Vertrags vorgenommen. Überwiegt der Beratungscharakter, sind die angefallenen Kosten gesamthaft nicht als eine berufsorientierte Aus- und Weiterbildung im Sinne von Artikel 33 Absatz 1 Buchstabe j DBG zu qualifizieren
Wie sorge ich dafür, dass sich ein Coaching für mich auszahlt?
Um sicherzustellen, dass ein Coaching für Sie lohnenswert ist, ist es wichtig, klare Ziele zu definieren, einen qualifizierten Coach zu wählen, regelmässig Feedback zu geben und zu erhalten sowie aktiv an Ihrem Entwicklungsprozess teilzunehmen.
Ist Coaching eine Allheillösung? Wie wähle ich einen seriösen Coach aus? Kritische Stimmen!
Coaching ist nicht immer die Lösung für jedes Problem. Um einen seriösen Coach zu finden, recherchieren Sie nach Qualifikationen, Erfahrung und suchen Sie nach Empfehlungen oder Bewertungen.
Hier ein sehr kritischer Beitrag - auch in Bezug auf Kosten, Schulden und Abhängigkeit. Und noch einmal zur Erinnerung: Coaching unterscheidet sich grundlegend von den hochenergetischen "Chakka"-Seminaren, die die Hallen füllen.
Was macht ein seriöser Coach aus? Ab Minute 25.
Fazit: Coaching ist eine anerkannte Methode zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Krankenkassen übernehmen normalerweise keine Kosten, Ausnahmen gibt es. Qualifizierte Coaches sind wichtig, aber Coaching ist nicht immer die alleinige Lösung.