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Als Coach bin ich natürlich immer glücklich, weil.. Nein, natürlich nicht. Das ist noch nicht einmal mein Ziel. Deshalb,..

Veröffentlicht am
21.10.2023
Hand Regenbogen Coaching Zürich Glücklich Unglücklich

meine 7 Wege zum Un-Glück - und wieder zurück.

Chronisch unglücklich zu sein, war leider für mich normal. Ich hatte zwar auch wunderbare Dinge erlebt, Ziele erreicht, Erfolge gefeiert, geliebt und gelacht, jedoch lebte in mir dieser fiese Schweinehund, der es immer wieder geschafft hat, mich herunterzuziehen. Heute verstehe ich, woher das kommt, und ich bin dankbar dafür, dass ich meine Glaubenssätze überwinden konnte - jedenfalls meistens. Ich hatte gute Gründe, mich vor dem Glück zu schützen, und bei jedem Funken Hoffnung hatte ich sofort mein Gegengift:

1. Ich bin ein Opfer

Mein Leben ist geprägt von Ungerechtigkeiten. Meine Kindheit, meine Lehrer, meine Arbeitgeber, die Wirtschaftslage, meine Speckrollen, das fehlende Selbstbewusstsein, die nicht vorhandene Selbstliebe, Allergien, Asthma. So bin ich halt - mein Schicksal. Die anderen haben einfach mehr Glück. Vielleicht klappt es bei einer nächsten Inkarnation - aber bei meinem Pech...?!

Heute übernehme ich Ver-Antwortung.
Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern, kann jedoch mein jetziges Leben beeinflussen. Das Leben ist kein Ponyhof, aber ich suche heute nach Lösungen, frage Freunde, Experten, Mentoren, recherchiere im Netz. Meine Neugier bringt mich zu neuen Perspektiven und Möglichkeiten. Heute entscheide ich selbst, ob ich mich selber weiter in die Sche….. reiten will, oder ob ich etwas verändern möchte.  

2. Man sollte anderen Menschen nicht vertrauen

Ich wurde auch ausgenutzt, belogen, bestohlen und missbraucht. Ich weiss es, sobald man sich öffnet, schlagen sie zu. Man sollte am besten niemanden vertrauen. Ausser sich selbst. Wobei: Mir kann ich ja auch nicht wirklich vertrauen, ich meine: Ich kriege ja auch nichts auf die Reihe. Am besten bleibt man einfach alleine. Ich brauche eh niemanden. Ich kam ja auch bisher ganz gut alleine zurecht, unglücklich zwar, aber...

Bullshit. Wir brauchen andere Menschen und wir können ihnen vertrauen.
Ich konnte es lernen
und du kannst es auch. Seit ich mit offenem Herzen auf Menschen zugehe, meine Bedürfnisse aussprechen und mich abgrenzen kann, seit ich zu mir stehe, begegne ich Menschen, denen ich vertrauen kann und will. Natürlich kann und will ich nicht jedem vertrauen, ich bin grossherzig, nicht bescheuert.

3. Die Welt ist ein wirklich schlechter Ort

Ein paar Minuten auf Facebook, ein kurzer Blick auf 20 Minuten online, und du findest Mord, Totschlag, Hunger und Krieg so weit das Auge reicht. Geh kurz auf YouTube, CNN oder Foxnews. Du wirst berieselt dich mit Korruption, Hass und Amokläufer. Mein Unterbewusstsein scheint diese Bestätigung zu lieben und jubelt: „Siehst du, ich habe es dir ja gesagt, die Welt ist ein schlechter Ort, also versuche erst gar nichts zu erreichen, gib lieber jetzt auf, sonst verschwendest du nur deine Energie.“ Lieber Unzufrieden bleiben, als sich zum Narren machen, oder? 

Die Welt ist der Himmel auf Erden.
Ich möchte nicht leugnen, dass viele Dinge auf unserem Planeten schieflaufen. Doch wenn ich nach Gegenbewegungen „google“, finde ich die eben auch. Es gibt unglaublich viele Menschen, die etwas bewirken wollen und tatsächlich auch können. Hier versuche ich nicht das Schlechte zu leugnen, sondern die Realität anzunehmen, wie sie ist. Die Welt ist ein guter und ein wirklich schöner Ort.

4. Vergleiche dich mit anderen

Wenn du wirklich unglücklich sein willst: Vergleiche dich! Vor allem mit jüngeren, älteren, schöneren, reicheren, glücklicheren und erfolgreicheren Menschen - was auch immer das für dich bedeuten mag. Abonniere Instagram und stalke Stars und Influencer auf Facebook. Du hast keine sozialen Medien? Macht nichts. Schau fern oder blättere in Magazinen. Bitte beachte vor allem die Werbung für Kosmetik und Mode. OK, du weisst, dass das Model für Faltencreme wahrscheinlich 12 ist und stundenlang retuschiert wurde. Trotzdem, ich muss auch so aussehen verdammt noch mal (wieso auch immer!) Nein, du wirst nie sein wie sie, diese Übermenschen und es hat auch keinen Sinn, etwas zu verändern. Es ist dein Los, ein Loser, eine Loserin zu sein und zu bleiben..

Hier hilft mir Folgendes:
Ich erinnere mich wieder daran, dass ich wirklich einzigartig bin, für mich und für viele Menschen. Wenn wir ganz klar sind und ehrlich um uns herum schauen, sehen wir eine Welt von beinahe grenzenlosen Möglichkeiten. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Lies Biografien von Menschen. Ein wichtiger Punkt in ihrem Leben war an sich zu glauben und das zu sein, was sie waren. Einzigartig. So wie dein Leben - du hast DIESES Leben, lebe und liebe es - es ist kurz genug. Das heisst nicht, dass du was besonderes bist oder sein muss, nein. Egal was du tust, du bist relevant. Ob du heute im Bett bleibst oder eine Rakete baust. Vergleichen schadet nicht, solange es dich wirklich weiterbringt.

5. Kontrolliere dein Leben

Du hast dich tatsächlich entschieden, etwas zu ändern? Dann kommt sicher Gott, Karma, die Pech-Wolke (oder ein anderes grosses Tier) und macht alles kaputt. Ich wollte ja abnehmen, aber wie soll das gehen während der Festtage? Würde ja studieren gehen, aber wer zahlt mir das? Ich möchte ja trainieren, aber das Gym-Abo ist zu teuer. Möchte ja etwas ändern, aber meine Motivation ist zu schwach, ich bin halt so, war schon immer so. Ausserdem, ich habe zu wenig Zeit, bin zu alt, zu jung, zu arm oder halt einfach nicht so klug. Fazit: Da ich keine Kontrolle über mein Leben habe, ist es sinnlos, etwas zu ändern oder etwas Neues anzufangen.

Mein Trick: Einfach machen – wie diesen Blog zum Beispiel.
Ich kam schlecht gelaunt nach Hause, hasste mal wieder die ganze Welt und beschloss, dass ich darüber schreiben möchte. Hab dann damit begonnen und jetzt ist er fertig. Ist es der beste Blog der Welt? Nein. Werde ich jetzt damit reich und berühmt? Nein. Kann ich vielleicht jemanden damit berühren und etwas Freude bereiten. Vielleicht! Hats mir Spass gemacht? YESS! Fehler passieren, Fehler macht Man(n). Nichts tun kann jeder. Was kannst du?

6. Denk darüber nach, was alles schieflaufen könnte

Warum soll ich überhaupt neue Typen, Frauen, Menschen treffen? Die enttäuschen mich sowieso!
Wieso ins Gym? Schwitzen, enge Umkleidekabinen, Fusspilz, die fitten Muskelprotze, die einem doch nur auslachen, die Gebühren, die unhygienischen und komplizierten Geräte (und die Leute, die ins Gym gehen, sind doch sowieso alle hohl und oberflächlich).
Eine weitere Ausbildung anfangen? In meinem Alter? Bei den Preisen!
Mich selbstständig machen und mich komplett der Lächerlichkeit preisgeben? Bei der jetzigen Wirtschaftslage?
Überhaupt, wieso sollte ich überhaupt das Haus verlassen? So viele Menschen werden totgefahren, ausgeraubt, oder von Vögeln angeschissen.. Nein, da bleibe ich besser im Bett und vor der Glotze und ziehe andere Menschen herunter. Zum Glück gibt es die Covid-19-Sache. Seit der Pandemie merkt eh keiner mehr, dass es mich gar nicht mehr gibt.

Wenn schon denken, dann „richtig“.
Ich denke darüber nach, was alles
gut laufen könnte. Ich treffe die tollsten Menschen, habe einen gesunden Body, den gut bezahlten Job, ein Leben, in dem ich den Ton angebe. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Probiere es einfach aus. Aber vor allem: Du lebst! Geniesse es! 

7. Und wenn ich eh schon dabei bin: Was wirklich immer hilft den letzten Lichtstrahl von Lust, Freude oder Ansporn zu vernichten, ist jammern – alleine oder zu zweit!

Am besten jammert man über Allgemeinheiten (eben, All-Gemeinheiten). So nach dem Motto: Früher war alles besser, es ist halt schwierig, es ist unmöglich, ja aber… und so weiter!
Heute ist sowieso alles viel komplizierter, die Welt wird sowieso untergehen, in meinem Alter kann ich eh nichts mehr erreichen, wegen meiner Krankheiten bin ich eh zu eingeschränkt, wegen meinem Gejammer will sowieso niemand etwas mit mir zu tun haben, anderen geht es ja auch so, es ist eben Schicksal, die anderen sind schuld bla bla bla. Und da ich falschsexuell, dick, dünn, zu hübsch, zu alt oder sonst irgendwie fehlerhaft bin, finde ich eh keinen guten Partner mehr - da hilft nur noch die Sucht!

Anscheinend gehe ich manchen Mitmenschen mit meiner positiven Art auf den Wecker.
In
meinen Kursen wurde ich oft gefragt; „ob ich denn nie unglücklich sei?!“. Nein! Auch ich habe meine Schatten-Tage, und da will ich mich einfach nur verkriechen. Aber heute entscheide ich mich bewusst dazu und lasse mich nicht mehr von meinen Gefühlen überwältigen. Wenn ich im Hier und Jetzt lebe, dann hat das Jammern keine Chance und ich bemerke wieder, wie geil das Leben wirklich ist. Was aber am besten hilft, ist Dankbarkeit. Echte, gefühlte Dankbarkeit. Auch du wirst etwas finden, wofür du dankbar sein kannst. Rituale helfen enorm gegen Negativität und Jammern. Zum Glück ist das Internet voll von guten Anregungen.

Du darfst glücklich sein, es ist dein Geburtsrecht.

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