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Habe ich eine Depression? Bin ich depressiv? Was weiss man heute zum Thema Depression?

Veröffentlicht am
1.1.2024
Depression depressiv bin ich depressiv Test

Bin ich depressiv? Erkenne die Anzeichen einer Depression

Hast du dich jemals gefragt, ob deine Stimmungsschwankungen mehr sind als nur eine vorübergehende Traurigkeit? Depression ist eine ernsthafte psychische Störung, die viele Menschen betrifft, aber oft nicht erkannt wird. In diesem Text erfährst du mehr darüber, was Depression bedeutet und wie du erkennen kannst, ob du betroffen sein könntest

Depression: Definition

Eine Depression ist eine psychische Störung mit Krankheitswert, die durch eine gedrückte Stimmung, Interesselosigkeit beziehungsweise Freudlosigkeit und Antriebsstörung (Abulie) gekennzeichnet ist. Die Erkrankung ist durch einen episodischen Krankheitsverlauf charakterisiert.

Psychologen verwenden eine umfassende Diagnosemethode, um Depressionen zu unterscheiden und die zugrunde liegenden Ursachen zu verstehen. Hier sind einige Aspekte, die bei der Unterscheidung von Depressionen berücksichtigt werden:

  1. Reaktive Depression: Diese Form der Depression tritt als Reaktion auf spezifische Lebensereignisse oder Traumata auf. Der Beginn der depressiven Symptome ist mit einem belastenden Ereignis verbunden, wie zum Beispiel dem Verlust eines geliebten Menschen oder einem schweren Lebensstressor.
  2. Genetische Faktoren: Eine genetische Veranlagung kann das Risiko für Depressionen erhöhen. Wenn nahe Verwandte, wie Eltern oder Geschwister, an Depressionen leiden, kann das Risiko für die Entwicklung von Depressionen bei einer Person höher sein.
  3. Stressoren und Umweltfaktoren: Chronischer Stress, traumatische Erlebnisse, finanzielle Schwierigkeiten oder Beziehungskonflikte können das Auftreten von Depressionen auslösen oder verschlimmern.
  4. Biochemische und neurobiologische Faktoren: Ungleichgewichte in bestimmten Neurotransmittern im Gehirn, wie Serotonin, können eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen. Auch neurobiologische Faktoren, die das emotionale Regulationssystem beeinflussen, können involviert sein.
  5. Kognitive Faktoren: Negative Denkmuster, Selbstkritik und verzerrte Wahrnehmungen können depressive Symptome verstärken oder aufrechterhalten.
  6. Körperliche Gesundheit: Chronische Krankheiten, Schmerzen oder hormonelle Veränderungen im Körper können das Risiko für Depressionen erhöhen oder depressive Symptome verschlimmern.
  7. Substanzmissbrauch: Der Missbrauch von Alkohol oder Drogen kann depressive Symptome verstärken oder auslösen.

Meine Erfahrungen mit Depression: Ein persönlicher Einblick

Als jemand, der weder Arzt noch Psychologe ist, möchte ich dennoch meine Erfahrungen mit Depressionen teilen. Das Schweigen über dieses Thema verstärkt nur die Scham und trägt zur weiteren Tabuisierung bei. In vielen Kulturen wird emotionale Verletzlichkeit als Schwäche angesehen, was dazu führen kann, dass Menschen ihre inneren Kämpfe verschweigen. Dabei waren im Jahr 2022 waren 8% der Bevölkerung wegen psychischen Problemen in Behandlung.

Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die von gedrückter Stimmung, Interessenverlust und Antriebsstörungen gekennzeichnet ist. Das war lange Zeit mein Alltag. Ob ich als 'krank' galt, war mir egal. Ich wusste nur, dass es sich nicht gut anfühlte, daher suchte ich frühzeitig Hilfe bei Coaches und Therapeuten - mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen!

Hier sind einige Beispiele aus meinem eigenen Leben:

  • Als Kind habe ich mich fast jede Nacht in den Schlaf geweint.
  • Ich habe mich selbst verletzt und Suizidgedanken gehabt.
  • Nachdem mir jemand etwas ins Getränk gemischt hatte, habe ich fast sechs Monate lang fast ununterbrochen geweint.
  • Über Jahre hinweg habe ich Gefühle wie Wut, Trauer und Freude unterdrückt und musste lernen, sie wieder zu entdecken.
  • Ich habe übermässig Alkohol und andere Substanzen konsumiert, um mit dem Schmerz umzugehen.

Was mir rückblickend wirklich geholfen hat:

  • Den Kontakt zu ungesunden Menschen und belastenden Situationen abzubrechen oder zu verändern, was teilweise sofortige Besserung brachte.
  • Trotzdem zu leben. Auch wenn ich keine Lust hatte, bin ich joggen gegangen, habe mich mit Freunden getroffen, gelesen und auf mich selbst geachtet. Aufgeben war keine Option.
  • Akzeptanz, wie sie in der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) gelehrt wird: Dies bedeutet, nicht gegen die unangenehmen Gedanken und Gefühle anzukämpfen, sondern sie bewusst zu akzeptieren und zu lernen, mit ihnen umzugehen. Akzeptanz ermöglicht es, sich weniger von negativen Gedanken und Gefühlen kontrollieren zu lassen und stattdessen einen Raum für Selbstmitgefühl und persönliches Wachstum zu schaffen.
  • Echte Dankbarkeit! Echte empfundene Dankbarkeit zeigt sich darin, selbst in schwierigen Zeiten die Fähigkeit zu bewahren, die positiven Aspekte des Lebens zu erkennen und zu schätzen. Es bedeutet, auch inmitten von Herausforderungen und Rückschlägen einen Raum für Wertschätzung zu schaffen, um Hoffnung und Perspektive zu bewahren - denn Dankbarkeit ist gesund! 

Obwohl ich oft den Wunsch verspürte, Antidepressiva auszuprobieren, habe ich persönlich keine Erfahrung damit. Vielen Ratschlägen zufolge habe ich darauf verzichtet. Rückblickend kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob das die richtige Entscheidung war. Ich kann jedoch nachvollziehen, warum Menschen nach einer medikamentösen Lösung suchen. Gleichzeitig habe ich selbst erfahren, dass es auch ohne solche Medikamente möglich ist.

Es kann helfen zu verstehen, wie das Gehirn während einer Depression "funktioniert"

Es ist wichtig zu verstehen, wie sich das Gehirn während einer Depression verändert (verkleinert). Einfach ausgedrückt: Bei Depressionen wird ein wichtiger Bereich des Gehirns, die Amygdala, besonders empfindlich für negative Stimmungen. Sie ist mit dem ventromedialen Teil des rechten Kortex verbunden, der negative Zustände verstärken kann.

Therapieoptionen bei Depressionen

In der Schweiz werden verschiedene Therapieformen zur Behandlung von Depressionen eingesetzt:

  • Verhaltenstherapie: Diese konzentriert sich darauf, Verhaltensmuster zu identifizieren und zu ändern, die zur Depression beitragen können. Ziel ist es, negative Denkmuster durch positive und adaptive Denkmuster zu ersetzen.
  • Kognitive Therapie: Ähnlich wie die Verhaltenstherapie zielt die kognitive Therapie darauf ab, negative Denkmuster zu identifizieren und zu ändern. Sie hilft den Patienten dabei, neue, realistischere Perspektiven zu entwickeln.
  • Interpersonelle Therapie (IPT): IPT konzentriert sich auf die Beziehungsdynamik und soziale Interaktionen des Patienten. Sie hilft dabei, zwischenmenschliche Probleme zu lösen und unterstützende Beziehungen aufzubauen, um die Symptome der Depression zu lindern.
  • Psychodynamische Therapie: Diese Therapie basiert auf der Annahme, dass unbewusste Konflikte und Erfahrungen zur Entwicklung von Depressionen beitragen können. Ziel ist es, diese Konflikte aufzudecken und zu bearbeiten, um langfristige Veränderungen zu fördern.
  • Systemische Therapie: Diese betrachtet die Depression im Kontext des familiären und sozialen Umfelds des Patienten. Sie zielt darauf ab, das gesamte System zu verstehen und positive Veränderungen in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu fördern.

Obwohl die Verhaltenstherapie oft als erste Wahl bei der Behandlung von Depressionen empfohlen wird, ist es wichtig zu betonen, dass die Wirksamkeit einer Therapieform von Person zu Person variieren kann. Daher ist es ratsam, mit einem qualifizierten Therapeuten zusammenzuarbeiten, um die am besten geeignete Behandlungsoption für jeden Einzelnen zu finden..

Hier sind einige Links zu Suchdatenbanken in der Schweiz, die dir bei der Suche nach einem Therapeuten helfen können:

Es empfiehlt sich, potenzielle Therapeuten zu kontaktieren und in einem Erstgespräch zu klären, welcher Therapieansatz am besten geeignet ist, um mit der Depression umzugehen.

Depressiv oder nur traurig und schlecht drauf?

Es kann schwierig sein, zwischen depressiven Symptomen und einfachen Stimmungsschwankungen zu unterscheiden. Hier sind einige Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass es sich um Depressionen handeln könnte:

  1. Dauerhaftigkeit: Wenn die niedergedrückte Stimmung über mehrere Wochen oder Monate anhält und dein Alltag stark beeinträchtigt ist, könnte dies ein Zeichen für Depressionen sein.
  2. Intensität: Wenn die Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit so stark ist, dass sie deine Fähigkeit beeinträchtigt, normale Aktivitäten auszuführen oder Freude an Dingen zu empfinden, die dir früher Spass gemacht haben.
  3. Körperliche Symptome: Depressionen können auch körperliche Symptome wie Appetitveränderungen, Schlafstörungen, Energielosigkeit oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Magenprobleme verursachen.
  4. Negatives Selbstbild: Ein stark negatives Selbstbild, Selbstzweifel oder Gefühle der Wertlosigkeit sind häufige Merkmale von Depressionen.
  5. Verlust des Interesses: Ein Verlust des Interesses an früheren Hobbys oder Aktivitäten sowie sozialer Rückzug können ebenfalls Anzeichen für Depressionen sein.

Depressiv - was tun?

Sowohl das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) als auch das deutsche Bundesamt für Gesundheit (BfArM) legen grossen Wert auf eine ganzheitliche Behandlung von Depressionen, die über medikamentöse und psychotherapeutische Ansätze hinausgeht. Hier sind einige Empfehlungen, die von diesen Behörden sowie anderen Gesundheitsorganisationen unterstützt werden können:

  1. Psychoedukation und Selbsthilfegruppen: Die Vermittlung von Wissen über Depressionen, deren Symptome und Bewältigungsstrategien kann sehr hilfreich sein. Selbsthilfegruppen bieten zudem Unterstützung und den Austausch mit anderen Betroffenen.
  2. Lebensstiländerungen: Regelmässige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können dazu beitragen, die Stimmung zu verbessern. Das BAG und das BfArM betonen die Bedeutung eines gesunden Lebensstils für die psychische Gesundheit.
  3. Lichttherapie: Besonders in den dunkleren Jahreszeiten kann Lichttherapie bei saisonal auftretender Depression (SAD) helfen, indem sie den natürlichen Lichteinfluss auf den Körper simuliert.
  4. Entspannungstechniken: Techniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen können dazu beitragen, Stress abzubauen und die psychische Gesundheit zu verbessern.
  5. Soziale Unterstützung: Die Förderung von sozialen Beziehungen und unterstützenden Netzwerken kann einen positiven Einfluss auf die Bewältigung von Depressionen haben.
  6. Alternative Therapien: Einige Menschen finden auch in alternativen Therapien wie Akupunktur, Aromatherapie oder Massage eine gewisse Erleichterung der Depressionssymptome. Diese können in manchen Fällen unterstützend wirken.

Der Zusammenhang zwischen Insulinresistenz und Depression: Neue Erkenntnisse und therapeutische Ansätze

  1. Studien zeigen, dass Insulinresistenz nicht nur die Entstehung von Typ-2-Diabetes begünstigt, sondern auch direkt mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden ist, was auf Störungen im Dopaminhaushalt des Gehirns zurückzuführen ist.
  2. Forschungsergebnisse legen nahe, dass ältere Antidepressiva wie MAO-A-Hemmer und Imipramin besonders wirksam bei der Behandlung von Depressionen bei Diabetikern sein könnten, da sie den durch Insulinresistenz verursachten Dopaminmangel ausgleichen. Quelle: Aerzteblatt.de

Chronischer Stress und Depression

Stress hat nachweislich Auswirkungen auf die Gesundheit, auch in Bezug auf Depressionen. Chronischer Stress kann das Risiko für Depressionen erhöhen und ist mit verschiedenen körperlichen und psychischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden und Angststörungen verbunden. Quelle: USZ

Chronischer Stress kann die Freisetzung von Cortisol erhöhen, einem Hormon, das während Stressreaktionen im Körper produziert wird. Dieser dauerhafte Anstieg von Cortisol kann verschiedene physiologische und psychologische Auswirkungen haben.

In Bezug auf Depressionen kann eine übermässige Cortisolproduktion im Gehirn die Neurotransmitter beeinflussen, was zu Veränderungen im Stimmungszustand und der psychischen Gesundheit führen kann. Dies kann eine Rolle bei der Entwicklung oder Verschlimmerung von Depressionen spielen. Chronischer Stress, der zu einem dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel führt, kann daher ein Faktor sein, der das Risiko für Depressionen erhöht.

Schnell und effektiv Unterstützung erhalten

Zertifizierte Psychologen, Psychiater und erfahrene Therapeuten können effektive Hilfe bieten, unterstützt von evidenzbasierter Therapie.
Wenn man mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, ist es entscheidend, schnell Unterstützung zu finden. Aber wie findet man die passende Therapeutin oder den passenden Therapeuten? Hier sind einige Tipps, die dabei helfen können, die richtige Orientierung zu finden. Quelle: Beobachter.

Serotonin und Depression - ein Mythos?

Warum hält sich der Mythos, dass Serotoninmangel eine Ursache für Depressionen ist? Über Supplements, L-Tryptophan, Monoamine und den Serotoninspiegel.

Antidepressiva. Pro und Kontra? 

"Ich sehe Patienten, die ein Antidepressivum nehmen und es geht ihnen die ganze Zeit schlecht, also offensichtlich hilft es ihnen nicht."
Prof. Tom Bschor, Mitautor der Nationalen Versorgungs Leitlinie Depression. Quelle: ZDFheute

"Bloss, weil ein Effekt grösser als Null ist, impliziert dies keinesfalls, dass er bedeutsam und praktisch relevant ist." PD Dr. Michael P. Hengartner

"Das BAG muss die Leistungspflicht für Antidepressiva untersuchen und aus dieser Untersuchung Konsequenzen ziehen."
Eva Blozik Leiterin der Abteilung Gesundheitswissenschaften der Helsana-Gruppe

Mögliche Argumente für Antidepressiva

  • "Sofortige" Linderung
  • Langzeitwirksamkeit
  • Geringere Rückfallrate
  • Erhöhte Lebensqualität
  • Bessere Schlafqualität
  • Verbesserte Konzentrationsfähigkeit
  • Vermindertes Suizidrisiko in bestimmten Fällen
  • Unterstützung bei schweren Depressionen
  • Reduzierte Angstsymptome
  • Verbessertes Selbstwertgefühl
  • Unterstützung bei anderen psychischen Erkrankungen
  • Verbesserte soziale Interaktion
  • Bessere Arbeitsfähigkeit
  • Unterstützung während der Therapie
  • Entlastung für Angehörige

Mögliche Argumente gegen Antidepressiva

  • Nebenwirkungen
  • Abhängigkeitsrisiko
  • Individuelle Unwirksamkeit
  • Gewichtszunahme
  • Schlafstörungen
  • Emotionslosigkeit
  • Vermindertes sexuelles Verlangen
  • Schwierigkeiten beim Absetzen
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
  • Langwieriger Anpassungsprozess
  • Erhöhtes Suizidrisiko bei bestimmten Altersgruppen
  • Potenzielle Auswirkungen auf die Persönlichkeit
  • Kosten
  • Fehlende Langzeitstudien
  • Ethische Bedenken bei der Verschreibung an Kinder

Spannender Film zum Thema: "Wem helfen Antidepressiva" des WDR: 

Was hat unterdrückte Wut mit Depression zu tun?

Unterdrückte Wut kann zu tiefer Verzweiflung und Antriebslosigkeit führen, was Depressionen verschärfen kann. Menschen, die ihre Wut nicht angemessen ausdrücken, können diese Emotionen internalisieren, was zu einem negativen Einfluss auf ihre psychische Gesundheit führt.

Wenn Perfektionismus zu Depression und Burnout führt:

Perfektionismus kann eine verhängnisvolle Falle sein, die zu Depressionen und Burnout führt. Der ständige Druck, immer alles perfekt machen zu müssen, kann zu übermässigem Stress und negativen Selbstbewertungen führen. Menschen, die an Perfektionismus leiden, setzen sich oft unrealistische Ziele und sind nie zufrieden mit ihren Leistungen, was zu einem endlosen Kreislauf von Frustration und Selbstkritik führen kann. Es ist wichtig zu erkennen, dass niemand perfekt ist und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen und unvollkommen zu sein. Selbstmitgefühl und die Fähigkeit, sich selbst zu akzeptieren, sind entscheidend für das psychische Wohlbefinden. Wenn du das Gefühl hast, dass Perfektionismus dein Leben negativ beeinflusst, ist es wichtig, Hilfe von einem Therapeuten oder Berater zu suchen, um gesunde Bewältigungsstrategien zu erlernen und den Teufelskreis von Perfektionismus zu durchbrechen.

Ist ein nicht depressiver Mensch immer glücklich?

Nein, ein nicht depressiver Mensch ist nicht zwangsläufig ständig glücklich. Es ist wichtig zu verstehen, dass Emotionen dynamisch sind und dass ein gesunder emotionaler Zustand eine Vielfalt von Emotionen umfasst, nicht nur Glück.

Menschen, die nicht unter Depressionen leiden, haben eine breitere emotionale Bandbreite. Sie erleben positive Emotionen wie Freude, Zufriedenheit, Liebe und Glück, aber sie können auch negative Emotionen wie Traurigkeit, Ärger, Frustration oder Sorge erfahren. Der Schlüssel zu einem gesunden emotionalen Zustand liegt oft darin, in der Lage zu sein, mit verschiedenen Emotionen umzugehen, sie zu akzeptieren und angemessen darauf zu reagieren.

Glück ist ein Ziel vieler Menschen, aber es ist normalerweise nicht dauerhaft oder konstant vorhanden. Es ist ein flüchtiges Gefühl, das in bestimmten Momenten empfunden wird und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wie persönlichen Umständen, zwischenmenschlichen Beziehungen, Lebenszielen, Gesundheit und anderen Lebensaspekten.

Ein gesunder nicht depressiver Mensch kann eine grundsätzlich positive Einstellung haben und in der Lage sein, Freude und Zufriedenheit zu erleben, aber er wird auch eine Bandbreite von Emotionen erfahren, die Teil des normalen menschlichen Erlebens sind. Die Fähigkeit, verschiedene Emotionen zu akzeptieren und angemessen damit umzugehen, ist ein wichtiger Bestandteil des emotionalen Wohlbefindens.

Ist es möglich, dass Veränderungen im Leben, wie eine neue Beziehung, ein anderer Beruf oder ein Umzug, dazu beitragen können, Depressionen zu lindern oder zu beseitigen?

*Studien legen nahe, dass Lebensveränderungen einen signifikanten Einfluss auf das psychische Wohlbefinden haben können, insbesondere bei der Bewältigung von Depressionen. Eine Untersuchung, veröffentlicht in der Fachzeitschrift "Psychological Medicine", ergab beispielsweise, dass soziale Unterstützung und zwischenmenschliche Beziehungen einen wichtigen Schutzfaktor gegen die Entwicklung von Depressionen darstellen können (Holt-Lunstad et al., 2010). In ähnlicher Weise legt eine Metaanalyse nahe, dass der Übergang zu einem besseren Arbeitsumfeld oder die Annahme neuer Herausforderungen im Beruf positive Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden haben kann (McKee-Ryan et al., 2005).

Der Mechanismus, durch den Lebensveränderungen zur Verbesserung der depressiven Symptome beitragen können, ist vielschichtig und umfasst eine Vielzahl psychologischer und sozialer Faktoren. Zum Beispiel können verbesserte soziale Beziehungen und ein erhöhtes Maß an sozialer Unterstützung dazu beitragen, Gefühle der Isolation und Einsamkeit zu reduzieren, die oft mit Depressionen einhergehen (Cacioppo & Cacioppo, 2018). Darüber hinaus können neue Bewältigungsstrategien, die durch Veränderungen im Leben angeregt werden, dazu beitragen, den Umgang mit Stress und belastenden Lebensereignissen zu verbessern (Sin & Lyubomirsky, 2009).

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Lebensveränderungen allein möglicherweise nicht ausreichen, um Depressionen vollständig zu überwinden, insbesondere wenn sie auf tieferliegende biologische oder psychologische Ursachen zurückzuführen sind. Eine umfassende Behandlung von Depressionen erfordert oft eine Kombination aus psychotherapeutischen Interventionen, medikamentöser Behandlung und unterstützenden sozialen Netzwerken (National Institute of Mental Health, 2021). Individuelle Faktoren und die spezifische Situation einer Person sollten bei der Entscheidung über die geeignete Behandlung berücksichtigt werden.

Quellen:

Hilfe, ich bin in Not! 

In der Schweiz und in Deutschland gibt es verschiedene Notfallnummern und Hilfsdienste für Personen, die unter Depressionen oder anderen psychischen Belastungen leiden und in einer akuten Notlage Unterstützung benötigen. Hier sind einige wichtige Notfallnummern:

Schweiz:

  1. Telefonseelsorge: Die Telefonseelsorge Schweiz bietet rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung an. Die Telefonnummer ist 143.
  2. Notfallnummern für psychische Gesundheit: In einigen Kantonen gibt es spezifische Notfallnummern für psychische Gesundheit. Diese können je nach Wohnort variieren. Es ist ratsam, die örtlichen Gesundheitsdienste oder das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (BAG) zu kontaktieren, um die richtige Nummer zu erhalten.
  3. Notrufnummer 112 oder 117: In dringenden Notfällen, insbesondere wenn eine akute Gefahr besteht, sollte sofort die allgemeine Notrufnummer 112 oder die Schweizer Notrufnummer 117 für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst kontaktiert werden.

Deutschland:

  1. Telefonseelsorge: Die Telefonseelsorge in Deutschland bietet rund um die Uhr kostenfreie und anonyme Beratung an. Die Nummer für das Gesprächsangebot ist 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222.
  2. Nummer gegen Kummer: Die "Nummer gegen Kummer" richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche sowie Eltern und bietet Beratung bei verschiedenen Problemen. Die Hotline ist unter 0800 111 0 550 erreichbar.
  3. Notfallnummer 112: In akuten Notfällen, insbesondere wenn eine unmittelbare Gefahr besteht, sollte die allgemeine Notrufnummer 112 kontaktiert werden, um Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste zu erreichen.

Für spezifische regionale oder lokale Hilfsdienste können sich die Nummern und Angebote unterscheiden. Es ist immer ratsam, die genannten Notfallnummern zu kontaktieren oder sich an die örtlichen Gesundheitsbehörden zu wenden, um die passende Unterstützung zu erhalten.

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